Montag, 15. August 2011

Zitat einer münchner Frauenärztin von vor zwei Wochen.. "(...) wie kriegen die das so gut hin? (...)"

Fr. H. Dr. der Gynäkologie mit klinischer Erfahrung und eigener Praxis in M.

"Als junge Assistenzärztin habe ich am Meisten von der jeweiligen diensthabenden Hebamme über den Geburtsvorgang gelernt (..).

Und auch heute noch schicke ich jede Schwangere mit Beschwerden, Stillmütter mit Milchstau und viele andere zunächst zu meiner Kooperationshebamme. Später frage ich immer: wie kriegen Sie das so gut hin? Falls danach noch Handlungsbedarf besteht, bzw. ein Antibiotikum gegeben werden MUSS, kann man das immer noch tun. Aber es sollte eben nicht die I. Wahl sein!"

Samstag, 6. August 2011

Ein paar Fragen an die Hebamme Andrea Hackl

Andrea, du bist Hausgeburtshebamme in Kehlheim. Im vorigen Post haben wir dich ein bisschen vorgestellt. Von dir habe ich den Satz gehört: "In der Geburtshilfe muss man sehr viel wissen, um nichts zu tun" - was meinst du damit?

Andrea: Frauen und ihre Kinder kann man unmöglich in Schubladen einsortieren denn in der Geburtshilfe ist die Spannbreite, was ist "normal", riesengroß. Und Situationen, die weder für Mutter noch Kind bedrohlich sind, aber halt ausser der Reihe, kann man dann viel leichter aushalten und einfach aussitzen wenn der eigene Wissenstand für jede Besonderheit (oder die meisten) ein Beispiel kennt, und sei es "nur" aus Erzählungen von Kolleginnen.
 Dann finde ich es noch sehr interessant, wenn man den Blick offen hat, wie es in anderen Ländern läuft, z. B. Thema CTG-Dauerüberwachung, Einleitung usw. Zum Teil sind die Vorgehensweisen komplett anders und die Geburtshilflichen Zahlen sind auch nicht schlechter, z. T. sogar besser, als die deutschen Zahlen. Und das gibt mir in Grenzsituationen natürlich mehr Argumentationshilfe und Stabilität.

Bis vor kurzem hast du noch im Krankenhaus gearbeitet. Es gibt ja Frauen, die sagen "Oh Gott, nein, Krankenhaus." Eine natürliche Geburt dort sei unmöglich. Andere sagen: "Zu Hause gebären - viel zu unsicher!" Warst du froh, "deine" Frauen innerhalb des Krankenhauses und in nächster Nähe zu einem OP zu wissen?

Andrea: Was für eine schwere Frage, ich hoffe, Du erwartest keine kurze Antwort darauf. Ich habe ja in den verschiedensten Kliniken gearbeitet und kann heute sagen, wie die Geburten ablaufen hängt sehr vom "geburtshilflichen Geist" aller daran Beteiligten ab vom Chefarzt bis zur Hebamme. Ist die Grundeinstellung geburtsmedizinisch geprägt nach dem Motto, "Schwangere sind krank und Kranke werden heutzutage operiert", dann ist es sehr schwer, eine natürliche Geburt zu erleben. Tragen aber alle den Grundgedanken mit, "Frauen können Kinder kriegen, man muß sie nur lassen"  dann ist auch im Krankenhaus eine für Schulmedizinstandards natürliche Geburt möglich, und da der OP hier sehr nahe ist, dann eben auch für Frauen, für die eine Hausgeburt ein zu großes Risiko wäre. Leider ist Geburtshilfe in der Anonymität der riesigen Geburtsabteilungen  kaum mehr machbar, den leider leider wird der Glaubenssatz "Frauen können Kinder kriegen (sonst wären wir im Neandertal bereits ausgestorben)" flächendeckend von der Angst verklagt zu werden, verdrängt. Seien wir mal realistisch, wie viele Klagen wegen ungerechtfertigtem Kaiserschnitt gibt es in Deutschland? Mir ist bisher bloß eine bekannt.

Was ist das schönste bei einer Geburt für dich?

Andrea:..Das jede Geburt einzigartig ist.  Und wenn dann bei der Frau in den Augen die Gewissheit aufleuchtet "Ich habe es wirklich geschafft!!!!", ich darf meini Kind in den Armen halten, das ist mit Worten schwer zu beschreiben. 
Egal das wievielte Kind der Familie ankommt, jede Ankunft ist einmalig.

Liebe Andrea, danke für das kurze Gespräch!

Dienstag, 2. August 2011

Andrea Hackl - Hausgeburtshebamme aus Passion

"Wenn sich Frauen mir anvertrauen, durch meine Zuwendung und Können zu ihrer eigenen Kraft finden, dann bin ich Hebamme, dann bin ich zufrieden"
Andrea Hackl

In loser Folge möchten wir nun Hebammen und Frauen, die bei Ihnen geboren haben portraitieren.

Eine aktive Hausgeburtshebamme mit einer Praxis in Kehlheim ist Andrea Hackl. Andrea arbeitet seit 1992 als Hebamme, die Weltenbummlerin hat bereits viele Geburtskulturen erkundet. Lange Zeit arbeitete sie im Krankenhaus in Kehlheim und hat sich nun entschlossen, nur noch Hausgeburten anzubieten.
Andrea hat eine langjährige Yoga-Ausbildung, verschiedene heilkundliche Ausbildungen und ist Stillberaterin nach IBCLC. Andrea hat unzählige Geburten betreut und viele Jahre in der Schweiz, Australien und Südamerika Geburten beigewohnt.

Wunderschöne Bilder und Geburtsberichte findet Ihr auf ihrer homepage
http://hebamme-andrea-hackl.de/ueber-mich.html 
Demnächst werden wir ein Interview mit Andrea veröffentlichen. Jetzt ist die Gelegenheit noch ein paar "exklusive" Fragen an Andrea zu stellen. Nur Mut!

Samstag, 30. Juli 2011

"Dass es den größten Teil der hausgemachten Klinikkomplikationen in der Hausgeburtshilfe gar nicht gibt.."

(...) "Als ich vor vielen Jahren als Hebamme in einem Universitätsspital ausgebildet wurde, machte mir die Vorstellung, den Komplikationen, die ich Tag für Tag im Klinikalltag erlebte, zu Hause begegnen zu müssen, wirklich Angst. Damals durchschaute ich noch nicht, dass es den größten Teil der hausgemachten Klinikkomplikationen in der Hausgeburtshilfe gar nicht gibt. Das Märchen, dass Hausgeburten so furchtbar gefährlich sind, entspricht defi nitiv nicht der Wahrheit.
Die Zeitschrift Gesundheitstipp veröffentlichte im November 2005 einen Artikel mit dem Titel „In der Stube gebären - so sicher wie im Spital“, in dem neue Untersuchungen belegen: „Bei Hausgeburten waren weniger medizinische Eingriffe nötig als in der Klinik“.
Der Standard in den Kliniken ist heute, dass Mutter und Kind durch eine von Ungeduld und Angst geprägte, technisierte, teure Geburtsmedizin in Gefahr gebracht werden, um dann von glorreichen, gut verdienenden Geburtshelfern gerettet zu werden. Mutter und Kind erfahren hierbei große physische und emotionale Verletzungen und gehen mit dem Gefühl nach Hause, die Geburt nicht aus eigener Kraft bewältigen zu können.
Diese Verletzungen haben gravierende Folgen für die Entwicklung unserer Kinder.
Statt einer angemessenen Kaiserschnittrate von 1-5 Prozent liegt der Schweizer Durchschnitt heute bei ca. 30 Prozent. Das bedeutet, dass ca. jedes dritte Kind gerettet werden muss, weil die Natur angeblich versagt. Dabei ist Kaiserschnitt nach wie vor die gefährlichste aller Geburtsformen. " (...)
hier ist der vollständige Artikel: http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ultraschall-ia.html

Samstag, 23. Juli 2011

Die Folgen von Ultraschall in der Schwangerschaft - Eine Hebamme deckt auf

Hier ein sehr umfangreicher Artikel über Ultraschall in der Schwangerschaft - und seine Folgen. Ich glaube das ist echt ein wichtiges Thema, wird doch in den allermeisten Arztproxen (gegen Gebühr..) völlig frei von Indikationen geschallt. Den Schaden hat das Kind. Bitte lest den ganzen Artikel, der für den Blog viel zu lang war! Hier im Blog ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt.

(...) "Eine Studie offenbarte, dass bei neugeborenen Ratten, welche sich in einem ähnlichen Stadium der Gehirnentwicklung befanden wie menschliche Föten im 4. oder 5. Monat, Ultraschall das Myelin zerstören kann, das die Nerven bedeckt. Das lässt darauf schließen, dass das Nervensystem durch Ultraschall besonders angreifbar ist.9 Eine irische Tierstudie, die im Jahr 1999 auf einer Radiologiekonferenz vorgestellt wurde, zeigte, dass Ultraschallwellen die DNS der Zellen schädigen und die Zellteilung und die Erneuerung der Zellen verzögern.10
Viele andere Studien weisen ebenfalls auf massive Gefahren von Ultraschallbestrahlung hin. Die Aussage der Ärzte, Ultraschall sei völlig ungefährlich, ist absolut haltlos." (...)
hier gehts zum vollständigen Artikel

http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ultraschall-ia.html

Mittwoch, 20. Juli 2011

Liebe Marie,.. ein Vater zieht ein Resümee über das G8, aus der ZEIT

Liebe Marie,
Warum müssen Fünftklässler sonntags büffeln statt Freunde zu treffen? Weshalb dieser Unsinn? Henning Sußebach versucht, es seiner Tochter in einem Brief zu erklären.
Musik statt Mathe: Neben der Schule darf die Freizeit nicht verloren gehen.
Liebe Marie, erinnerst Du Dich noch an den Tag, an dem wir das letzte Mal im Kino waren? An diesen Tierfilm, den Du so gerne sehen wolltest? Wie hieß der bloß noch? Ich glaube, Tiger, Bären und Vulkane, aber sicher bin ich mir nicht. Denn unser Ausflug liegt schon ein paar Monate zurück. Wir sind alle zusammen mit dem Auto in die Stadt gefahren: Mama, Henri, Du und ich. Es war Sonntag – und wir beide saßen mit Karteikarten auf der Rückbank und haben gelernt. Wie viel ist 172? Wie viel 56? Wie viel 28? Auf dem Weg nach Hause dann noch mal: 27 = 128, 182 = 324, 56 = 15625. Und noch mal. Und zur Sicherheit gleich noch mal.
Wir hätten so viel Sinnvolleres tun können auf unserem Heimweg! Den Bildern der Bären nachhängen und Bonbons lutschen zum Beispiel. In dem Zauber verweilen, den jeder kennt, der aus dem Kinodunkel ins Licht tritt – als laufe man erwachend durch einen Traum. Aber noch nicht mal an einem Sonntag ist es mir gelungen, Dich das Kind sein zu lassen, das Du sein solltest mit zehn Jahren.
Bitte mach mir diesen Mist nicht nach, wenn Du erwachsen bist, Marie!
Du merkst schon: Der Brief, den ich Dir schreibe, ist eine verzwickte Angelegenheit. Du wirst ihn genau lesen müssen, damit Du alles verstehst. Und dass Du verstehst, ist wichtig: Denn es geht um Dein Leben und um das, was wir Erwachsenen daraus machen.
Ich werde Dir von Schülern berichten, die krank werden vom dauernden Üben. Von Bildungsexperten, die Euch vorm Lernen warnen. Und von Eltern, die ihre Kinder trotzdem nicht in Ruhe lassen. Von Zeile zu Zeile werde ich wütender werden – weil ich wütend bin auf mich und auf ein Land, das Euch alle zu Strebern macht.
Deshalb habe ich meinen Brief auch nicht auf Deinen Platz gelegt, dort am Küchentisch, an dem wir morgens Einkaufszettel schreiben und abends Vokabeln lernen: Wie lautet das englische Wort für Gummistiefel, Stiefvater, Drachenfestival, Schiffsausguck, Küstenstadt, Karaoke-Gerät, Schatzkarte, Gartenschuppen, Geschmacksrichtung Hühnchen? Ich schreibe diesen Brief in der Zeitung, weil es noch 275.000 andere Fünftklässler in Deutschland gibt, die ein Gymnasium besuchen wie Du. Die gerade wie Du für die letzten Arbeiten vor den Zeugnissen büffeln. Und die wie Du trotzdem nur mit halbem Ohr diese rätselhaften Wörter hören: »Turbo-Abi«, »Schulzeitverkürzung«, »G8«.
In diesem Brief, Marie, möchte ich Dir und Tausenden anderer Schulkinder etwas verraten. Es gibt da ein paar Geheimnisse, von denen Ihr nichts ahnt, denn jedes Kind nimmt die Welt ja erst einmal als gegeben hin. (...)
den ganzen Artikel kannst du hier lesen

Montag, 18. Juli 2011

Wochenbettdepression - Mutter und Kind finden nach der Geburt nicht mehr zueinander

Wenn statt des Glücks nach der Geburt die Traurigkeit Stammgast wird

In Werbefilmen für Windeln oder Säuglingsnahrung halten sie strahlend ihre Babys im Arm: Junge Mütter gelten als das Sinnbild des Glücks schlechthin. Doch wenn sich dieses Gefühl nach der Geburt nicht einstellen will oder schon vor der Entbindung eine unendliche Traurigkeit über die Schwangere kommt – was dann?
Wenn Mütter ihrer Neugeborenen nicht so lieben können wie sie es erwartet haben. Wenn sie gar den Anblick ihres Babys nicht ertragen. All das sind für Birgit Klaus Alarmzeichen einer Wochenbett-Depression. Birgit Klaus leitet die erste Selbsthilfegruppe im Land für Betroffene dieses Krankheitsbildes. Das bestätigt die Landesarbeitsgemeinschaft für Selbsthilfeförderung.
„Es ist eine unwahrscheinliche Traurigkeit“, beschreibt Birgit Klaus die Warnzeichen. „Das Lächeln fehlt, das für das Baby so wichtig ist, die Bindung zum Kind ist nicht da. Beim Stillen schauen sie weg vom Säugling.“ Mit Folgen für das Kind: „Das Baby weiß, dass seine Mutter da ist, aber die Mutter kann kein Zeichen mehr geben. Sie redet mit dem Kind kaum noch, wird im schlimmsten Fall ihm gegenüber aggressiv. In solchen Fällen kann es zur Selbstgefährdung und Gefährdung des Kindes kommen“, warnt Birgit Klaus.
Hilfe ist dann dringend nötig. Für Frauen, die Anzeichen einer solchen Depression bei sich erkennen, aber auch für deren Angehörige ist nun die Selbsthilfegruppe da. Zu ihr gehören auch Hebammen. Anlaufstelle ist auch die Asklepiosklinik. Das bestätigt Oberärztin Angela Enzmann.
„Es ist eine Krankheit, die behandelbar ist und vorbei geht“, sagt Birgit Klaus. Wichtig sei, dass das Thema aus der Tabuzone komme. Birgit Klaus engagiert sich im Netzwerk Gesunde Kinder. Deren Koordinatorin Andrea Schumacher bezeichnet das Problem der Wochenbett-Depression als zunehmend. Das sagt auch Hebamme Sandra Jaeckel. Grund seien die zunehmende Isolation der Mütter durch fehlende familiäre Unterstützung etwa seitens der eigenen Eltern und der Druck der Leistungsgesellschaft. „Alles muss funktionieren, das Stillen, das Fördern des Kindes mit Pekip, Babyschwimmen, Babymassage.“ Und wenn das Kind schlafe, werde der Haushalt erledigt, statt dass sich die Mutter selbst einmal ausruhe: Die Folge ist völlige Überforderung und Zweifel an sich selbst, keine gute Mutter zu sein. All das könne die Psyche krank werden lassen: „Ich schätze, dass zehn Prozent der jungen Mütter davon betroffen sind. Die Dunkelziffer aber liegt höher, weil die Frauen nicht darüber sprechen.“ Auch vielen Ärzten und Hebammen sei das Krankheitsbild „noch nicht bewusst“, so Sandra Jaeckel.